- Kindergeburtstag ab einem Alter von 3 Jahren
- Ideen für drinnen oder draussen
- Anzahl Kinder: 4 und mehr
Wusstest du, dass erste Formen von Kindergeburtstag Feiern im deutschsprachigen Raum schon im 18. Jahrhundert gefeiert wurden? Damals dienten sie zur Vermittlung von standesgemässem Verhalten und Kommunikationsformen. Der Geburtstagskuchen als Tradition kam Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts dazu und zur gleichen Zeit hat sich die Verwendung von Geburtstagskerzen eingebürgert. Vermutlich sollte damit dem Kind die Bedeutung eines Lebensjahres versinnbildlicht werden. Seit dieser Zeit haben die Geburtstagsfeiern stark gewandelt, doch die Tradition ist geblieben.
Was macht ein Kindergeburtstag heute aus? Die schlichten, entspannten Kindernachmittage aus meiner Kindheit mit den engsten Freunden scheint es nicht mehr zu geben. Oft hört man von ausschweifenden Kinderpartys inklusive Animatoren, die hunderte von Franken kosten. Natürlich wollen wir alle das Beste für unsere Kinder. Doch was ist gut und was ist schädlich für unser Kind? wireltern.ch fragt [zu Recht]: Kindergeburtstag: Muss der Grössenwahn sein?
Die Antwort ist einfach: Nein. Es kann auch zu viel des Guten sein. Mit zu übertriebenen Geburtstagspartys schadest du nur dem Selbstbild deines Kindes. Kindergeburtstage sollten kein Statussymbol für die Eltern sein, sondern es soll immer noch um die Kinder gehen. Das sehe ich genauso, weil wenn man sich gegenseitig überbieten will, was die Ausgefallenheit eines Geburtstages angeht, dann verliert das Kind irgendwann den Sinn für das Spezielle. Es ist einfach nichts mehr gut genug.
In diesem Blogpost möchte ich dir ein paar Anregungen geben, wie du ganz einfach, ohne Stress und ohne überrissenes Budget eine Party organisieren kannst, in der es um primär um dein Kind geht und an die man sich trotzdem gerne zurückerinnert. Ein grossartiges Fest muss nicht teuer sein. Das unvergesslichste Geburtstagsfest für Kinder ist meiner Meinung nach vor allem eines: Persönlich.
Kindergeburtstagserinnerungen
Früher war ein Kindergeburtstag etwas Schlichtes: Ein Nachmittag im kleinen Kreis, an dem Freunde und Bekannte dem Geburtstagskind gratulieren und Geschenke vorbeibringen konnten. Es gab einen Kuchen, Kerzen und es wurden Fotos gemacht. Mein persönliches Highlight war eine Kindergeburtstagsparty, die wir im MacDonalds (damals in Chur nicht «nur eine Fastfoodkette», sondern ein Ort, wo wir Kinder gerne gegessen haben. Oder eher nach dem Essen gespielt haben… Ballparadies und so…) feiern durften, wo die Angestellten uns unterhalten haben und Ronald MacDonald, der Clown, uns gratuliert hat. Dieses Fest musste (heute würde ich sagen: durfte) ich mit meiner jüngeren Schwester teilen.
Ich kann mich auch an das Fest einer Freundin erinnern, an dem wir gebastelt haben und das Froschhüpfspiel gespielt haben. Dabei konnte jeder ein paar Süssigkeiten gewinnen. Auch heute, 20 Jahre später, kann ich mich noch gut an diese Nachmittage erinnern, ohne Fotos vor Augen zu haben, auch wenn es natürlich von beiden Anlässen Fotos gibt. Riesig gefreut habe ich mich immer auf die leckeren, selbstgebackenen Torten. An meinem Geburtstag durfte ich mir Aussuchen, was Mama und Grossmama für mich gebacken haben. Wenn ich zurückdenke, bekomme ich immer noch «Gluscht»!
Kindergeburtstage gabs bei uns ab dem Kindergarten. Da hatte man auch ein soziales Netz, dass man auch Freunde, nicht nur Cousins und Cousinen oder Nachbaren einladen konnte.
Heute werden zum Teil auch früher Kindergeburtstage gefeiert. Aber Hand aufs Herz: Bis zum zweiten oder sogar dritten Lebensjahr ist die Geburtstagsparty des Sprösslings eine Feier des eigenen Elternglücks. Das ist nichts Schlechtes, allerdings sollte man das bei der Planung im Hinterkopf behalten und die Feier entsprechend eher auf die Erwachsenen ausrichten. Das Kind selbst bekommt wenig mit – laut Psychologen kann sich ein Kind frühestens mit 18 Monaten erinnern und zusammenhängende Erinnerungen hat es oft erst mit sechs Jahren [Quelle: baby-und-familie.de] – und nimmt andere Kinder noch auf ganz andere Art wahr.
Planung eines Kindergeburtstags oder: Wie vermeide ich das grosse Krabbeln?
Sobald ein Kindergeburtstag ansteht, kann das Party-ABC dabei helfen, einen entspannten Kindergeburtstag zu organisieren und Party-Pannen zu vermeiden.
Das Party-ABC:
Anzahl der Gäste: Zu viele Gäste überfordern dich und dein Kind. Deshalb solltest du als Faustregel maximal so viel Kinder wie das Alter deines Kindes plus zwei einladen. Geschwister eingerechnet.
Budget: Mehr Budget geht immer. Aber ist es auch nötig? Für eine kleine Party reichen 50 Franken. Über 200 Franken in einen Kindergeburtstag zu investieren, ist selten empfehlenswert. Kleine Faustregel: Pro Kind sollten nicht mehr als 15 Franken ausgegeben werden, Mitgebsel eingerechnet. Damit kommst du schon sehr weit.
Deko: Damit das Gefühl entsteht, dass der Kindergeburtstag etwas Besonderes ist, muss natürlich ein bisschen dekoriert sein. Das kannst du zum Beispiel mit einer Girlande, einem Aufsteller oder Partygeschirr machen. Hier empfiehlt sich ein Motto, denn es erleichtert die Planung enorm [siehe auch Motto]. Einweggeschirr ist auch praktisch, weil es den ganzen Abwaschaufwand verhindert und nichts kaputt geht, wenn es mal etwas Wilder wird. Zusätzlich kannst du mit ein bisschen Deko auf dem Tisch deinen Geburtstagskuchen wunderbar in Szene setzen!
Einladung: Eine Einladungskarte oder ein kleiner Brief ist eine besonders schöne Geste, um viel Vorfreude zu wecken und deinen Gästen auch noch im Zeitalter von E-Mail und SMS zu zeigen, dass sie besonders geschätzt werden. Deine Einladung sollte die wichtigsten Eckdaten zur Party übersichtlich auf einen Blick zusammenfassen. Zusätzlich sollte ein Dank an die Eltern, die ihr Kind pünktlich bringen und nach der Party wieder abholen, drinstehen.
Geburtstagstorte: An eine besondere Geburtstagstorte oder sogar eine Geburtstagstortentradition erinnert man sich selbst noch im Erwachsenenalter. Warum? Sie lösen Gefühle aus. Erinnerungen, die an Gefühle, Geschmäcker oder Gerüche gekoppelt sind, bleiben besser im Gedächtnis. Eine tolle Geburtstagstorte zu backen, ist keine Hexerei. Einfache, aber leckere Rezepte mit Dekoideen findest du hier. Simple Sachen, wie zum Motto passende Tortenaufleger lassen deine Torte im Nu nicht nur hervorragend schmecken, sondern auch gut aussehen.
Mottoparty: Ja oder Nein? Mottopartys liegen im Trend. Schlecht muss das nicht sein, wie auch Kindergärtnerin Angelika Hiller sagt, die von wireltern.ch befragt wurde. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie erleichtern die Planung für die Eltern enorm, regen die Fantasie der Kinder an und helfen, Kinder am Geburtstag besser ins Geschehen einzubinden. Ausserdem kannst du deinem Kind eine grosse Freude machen, wenn es mit seinem Helden oder seiner Heldin feiern darf.
Snacks und Verpflegung: Die meisten Kindergeburtstage verbrauchen eine Menge Energie. Neben der Geburtstagstorte sollten noch ein paar andere Snacks vorbereitet werden. Ausser die Feier ist als Geburtstagessen ausgelegt, muss jedoch keine vollständige Mahlzeit angeboten werden. Meine Empfehlung sind Gemüsesticks und Teigröllchen mit Speck oder Käse oder anderer Fingerfood. Die kannst du ganz einfach auch mit deinem Kind zusammen vorzubereiten. Servietten nicht vergessen!
Unterhaltung: Für den Erfolg deiner Party ist die Auswahl der richtigen Partyspiele essenziell. Deine Kindergeburtstag Spiele sollten dem Alter deiner Kinder und dem Motto deiner Party angepasst sein. Ohne grosse Erklärung sollten deine Gäste sofort loslegen und sich amüsieren können. Für Mottopartys gibt es teilweise Spiele oder Spielideen zum Selbermachen, die aufs Motto angepasst sind. Wenn du etwas ganz Aufregendes willst: Piñatas sind hier zulande nicht sehr bekannt, aber machen enorm viel Spass.
Deine Party sollte auf jeden Fall mit einer Begrüssung beginnen, damit sich jedes Kind als dazugehörig empfindet. Dafür eignen sich Klebetattoos oder Sticker hervorragend. Das Singen des Geburtstagsliedes und das Kerzen ausblasen sollte eingeplant werden. Pro Aktivität sollte mindestens eine halbe Stunde Zeit eingerechnet werden. Gewisse Dinge, wie das Basteln, können länger dauern. Solange die Kinder mit einer Aktivität vollkommen beschäftigt sind, eile nicht zur Nächsten, sondern warte, bis die Begeisterung abflaut. Geschicklichkeitsspiel und kleine Bastelleien sind besonders spassig. Vergiss nicht, kleine Belohnungen oder Süssigkeiten als Gewinne einzubauen. Auch hier muss allerdings nicht übertrieben werden. Die Kinder müssen nicht mit einem halben Kilo Süsskram nach Hause.
Veranstaltungsort: Klassische Veranstaltungsorte sind Zuhause, auf dem Spielplatz, im Wald oder in der Badi. Je nach Jahreszeit spielt das Wetter dabei aber nicht mit. Ein Wohnzimmer ohne Garten mit viel Nippes ist vielleicht auch nicht geeignet, eine Feier zu veranstalten. Günstige Alternativen sind Gemeinschaftsräume. Manche Gemeinden haben Listen mit geeigneten Räumen, die man für kleines Geld mieten kann. Ist das Budget grösser, sind die Möglichkeiten wirklich vielfältig. Ein Ausflug in den Zoo zum Beispiel für einen besonders speziellen Geburtstag – falls dein Kind Tiere mag – ist eine der wenigen Ausnahmen, die in meinen Augen ein grösseres Budget rechtfertigt, da es zugleich ein sehr lehrreicher Ausflug ist. (Siehe Budget) Gewisse Zoos haben spannende Gruppenangebote, wie z.B. Knies Kinderzoo.
Bei einer Party draussen: Unbedingt genug Begleitpersonen mitnehmen! Bei Kindern im Vorschulalter empfehle ich mindestens eine Begleitperson pro 3 Kinder.
Zeiten: Hier gilt das altbekannte Sprichwort: In der Kürze liegt die Würze. Nach drei Stunden sind auch ältere Kinder bedient und erledigt. Dauert die Party länger, könnte sie wegen überreizten Kindern in Tränen enden. Darum solltest du die Eltern deiner kleinen Gäste bitten, ihre Kinder rechtzeitig nach Ende der Party abzuholen und ihnen schon im Voraus, auf der Einladung dafür danken. (Siehe auch Einladungen)
Das Kind kann und soll auch bei der Partyplanung miteinbezogen werden. So lernen sie, was für es heisst, einen Geburtstag zu planen, dass es nicht selbstverständlich ist und woran man alles denken müssen. Wenn du es mit deinem Kind zusammen machst, kannst du gleich noch mehr Zeit mit ihm verbringen und in Erfahrung bringen, was ihm denn Spass machen würde.
Was kann dir beim Planen einer Party sonst noch helfen? Auch wenn ich es bereits gesagt habe: Ein Motto, weil es so ganz einfach wird, einen roten Faden zu finden. Geschirr, das zum Motto passt, dient gleichzeitig auch als Deko. Zudem – ich kann es nur nochmals betonen – sparst du dir den Abwasch. Viele Webshops, darunter auch der Junior-Partyshop, haben zu verschiedenen Mottos passende Sets zusammengestellt, egal ob aktueller Trend oder Geburtstagsparty-Klassiker, wo du deine Deko und deine Spiele schnell und einfach online bestellen kannst. Das spart viel Zeit und Nerven.
Von der grossartigen Geburtstagsparty zu Erinnerung
Das Ziel einer Party soll sein, dass Kinder einen Nachmittag lang zusammen Spass haben und sich dann noch lange daran zurückerinnern. Wenn Erinnerungen mit Emotionen verknüpft sind, werden sie besser abgespeichert. Allerdings sollte man sie nicht mit zu viel Input überfordern. Daher soll für Eltern und Kinder gleichermassen gelten: Die Party soll entspannt sein. Um zu erreichen, dass ihr entspannt einen unvergesslichen Geburtstag zu feiern, habe ich euch hoffentlich ein paar Anregungen geben können. Ein überrissenes Budget ist vollkommen unnötig, um einen grossartigen Kindergeburtstag zu feiern… Ganz abgesehen davon, dass solche übertrieben Feiern die Kinder auch überfordern können, was dazu führen kann, dass sie sich am Ende gar nicht mehr daran erinnern. Viel Spass beim Planen!
Vergiss nicht, Fotos von deinem Kindergeburtstag zu machen und sie hier zu posten. Ich würde mich freuen, zu sehen, was ihr du meinen Anregungen machst!
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